Kastel-Staadt

 

 

Von Kastel-Staadt haben viele schon etwas gesehen und einen Eindruck gewonnen, bevor sie jemals einen Fuß in die Ortsgemeinde gesetzt haben. Schließlich ist die hoch über der Saar auf einem Felsplateau thronende Klause ein beliebtestes Fotomotiv, das viel und gerne veröffentlicht wird und eines der typischen Symbolbilder für die Verbandsgemeinde ist.

Auf einem Sandstein-Felsplateau auf 350 Meter Höhe liegt Kastel. Staadt mit seinen gerade einmal zehn Einwohnern ist im Tal, unmittelbar an der Saar gelegen. Etwas mehr als 400 Einwohner leben in dem Ort, der nur vom Westen her durch eine Straße zu erreichen ist. Dabei haben sich schon früh die Menschen auf den Weg in dieses Dorf gemacht. Kelten, Römer und Franken siedelten sich an und bereiteten einen geschichtsträchtigen Boden. Gut erhaltene beziehungsweise kürzlich ausgegrabene Zeugnisse finden sich zuhauf in Kastel-Staadt. So wurde in unmittelbarer Nähe zur Klause 2012 ein antikes römisches Kulttheater freigelegt. Besuchermagnete (circa 70.000 Besucher sind es pro Jahr) und Stolz der im Ort lebenden Menschen sind zudem die Klause, die Grabeskirche für den blinden König Johann von Böhmen, das Bürgerhaus des preußischen Baumeisters Karl Friedrich Schinkel und der Altfels, Ziel unzähliger Wanderer und Naturliebhaber, sowie der circa neun Kilometer lange Premiumwanderweg „Kasteler Felsenpfad“.

Die Natur spielt eine große Rolle in Kastel-Staadt. Felslandschaft auf der einen, Wiesen und Felder auf der anderen Seite und traumhafte Ausblicke auf Saar und Weinbergslandschaft bestimmen das Bild. Wanderwege für jeden sportlichen Anspruch – unter anderem auch über im Felsen eingelassene Seile – ziehen Einheimische wie Besucher aus der Region und von weit her an. Auch Ortsbürgermeister Hubert Schommer, der seit 1980 in Kastel-Staadt lebt, schätzt diesen Aspekt: „Was mich am meisten fasziniert, ist die himmlische Ruhe und die Naturverbundenheit, die Kastel-Staadt bietet. Das ist ein Kraft-Ort. Hier haben zu Zeiten unserer Vorfahren Rituale stattgefunden, hier ist etwas passiert. Das ist noch heute spürbar.“

Umgeben von Natur sind auch die beiden Baugebiete, die Anfang der 70er und Ende der 90er-Jahre am Ortseingang entstanden sind. Wer hier oder auch im alten Ortskern lebt, arrangiert sich damit, nicht alles direkt vor der Haustür zu haben. So gibt es in Kastel-Staadt keine Gastwirtschaft und keine Geschäfte mehr. Stattdessen steuern ein „rollender Markt“ sowie ein Metzger und zwei Bäcker regelmäßig den Ort an. Im benachbarten Freudenburg ist der Kindergarten für die jüngsten Einwohner Kastel-Staadts. Hauptschulen sind in Saarburg und Orscholz, Realschule und Gymnasium befinden sich im nahe gelegenen Saarburg.